shp-reports

Mein Weg ist das Ziel

03.04.09 – Vietnam Hanoi und Hue – „Honey“

heute war uns letzter Tag in Hanoi. Dieser war dafuer umso reicher bestueckt mit vielen verschiedenen Programmpunkten und da wir irgendwie immer noch enormen Nachholbedarf an Schlaf zu haben scheinen, haengen wir doesend im Auto zwischen den einzelnen Stationen rum.

Nichtsdestotrotz ist es sehr interessant, was wir zu sehen bekommen haben. Begonnen hat die Tour am Ho Chi Minh Mausolaeum. Dieses ist allerdings leider Montags und Freitags geschlossen. Aber wer moechte schon eine Leiche sehen. Zumal es „Onkle Ho“s (wie er liebevoll immer noch von den Vietnamesen genannt wird) ausdruecklicher Wunsch, dass er verbrannt werden und seine Asche ueber Vietnam verstreut werden sollte.Daran hat sich die Nachfolgerregierung allerdings nicht gehalten und so soll sein Leichnam noch die naechsten 1000 Jahre ueberdauern koennen (so gut soll seine Konservierung jedenfalls angeblich sein).

Weiter ging es am Sitz des franzoesischen Kolonialverwalters vorbei, in dessen Palast Ho chi Minh sich geweigert hat zu leben, da es ihm zu pompoes war. Er hat lieber in einem kleinen Nebengebaeude gelebt. Hier sind noch sein Bett, Tisch und Bibliothek zu betrachten. Ueber dem Schreibtisch haengen die Bilder seiner Vorbilder: Marx und Lenin. Und in der Bibliothek steht doch tatsaechlich auch ein Buch von Walter Ulbricht – allerdings in Franzoesisch.
Ho Chi Minh soll aber auch deutsch gekonnt haben. Daneben natuerlich Franzoesisch, Russisch und Englisch und sicherlich auch Chinesisch – er war als Sohn eines (wenn auch niedrigen) Mandarins sehr weit in der Welt herumgekommen, da sein Vater meinte, dass er die Lebensweise der Kolonialmaechte kennen sollte, um sie besser zu verstehen.
Nun, das hat er letztenendes ja auch und konnte diese so auch sicherlich besser vertreiben.

Nachdem die Franzosen Vietnam verlassen hatten, wurde ihm ein neues Haus 1958 gebaut. Dieses ist strenger an die asiatischen Lebensgebraeuche angelehnt, wie bspw. die Ausrichtung des Hauses. Hier hat er bis zu seinem Tod gelebt. Heute sind natuerlich auch hier noch die Inneneinrichtung, Bilder, Wecker (inzwischen Batteriebtrieben, denn Onkel Ho lebt weiter), Stahlhelm und Telefone zu sehen.

Nach dem gemuetlichen Schlendern durch den wirklich schoenen Park und die Besichtigung der Einsaeulenpagode ging es dann auch weiter zum Geschichtsmuseum. Das ist nun allerdings ein wenig anstrengend gewesen, denn hier wird Geschichte beginnend bei den Hoehlenmenschen bis zu den Kmehr in wenigen Raeumen verteilt erzaehlt. Entweder ich war zu muede oder es hat mich einfach nicht interessiert – obwohl ich ansonsten schon sehr Geschichtsbegeistert bin…

Neben der Oper (einem wirklich wunderbaren Gebaeude im Kolonialstil) – neben der das neue Hilton-Hotel wirklich sehr gut an die alten Architekturen angelehnt eingepasst ist – haben wir auch die katholische Kathedrale von Hanoi „bewundert“. Hier hat die Kirche, wo einst eine sehr wichtige Pagode stand, quasi „Klein-Notre-Dame“ hingesetzt. Das passt so gut ins Stadtbild, wie ein Stein in meinen Schuh.
Nun, es gibt sehr unterschiedliche Meinungen zur Arbeit der Kirche, die sich auch hier leider in manchen Dingen nicht von ihrer vergangenen Geschichte unterscheidet. Und dabei belasse ich es jetzt mal.

Zu Mittag hat uns Herr Nam auf unseren Wunsch in ein typisches Strassenrestaurant gesetzt und wir haben sehr leckere typische vietnamesische Nudelsuppe mit Huehnerfleisch und Gemuese gegessen, zusammen mit einer Cola fuer lediglich 70.000 vdn – ca. 3 Euro. Super!
Danach sind wir noch durch das alte Viertel von Hanoi geschlendert und Herr Nam hat uns ein wenig zum vietnamesischen Leben erzaehlt. Das war einfach sehr beeindruckend – die Bilder folgen irgendwann mal 😉

Zu guter Letzt ging es noch durchs Voelkerkundemuseum und da wir nun gestaerkt und erfrischt waren, war das auch wieder sehr interessant. Hier haben wir von all den verschiedenen vietnamesischen Minderheiten erfahren, die heute noch in ihren alten Traditionen leben.
Auch einen vietnamesischen Weihnachtsmann haben wir gesehen – der christliche Glaube mit Weihnachten hat Einzug gehalten (und ja, ich weiss auch, dass der Weihnachtsmann mit dem christlichen Weihnachten nichts zu tun hat – erklaert das mal lieber im aussereuropaeischen Ausland, die wissen es naemlich noch nicht…) 🙂

Schlussendlich ging es abends mit Vietnam Airlines nach Hue. Dieser Flug waere an sich nicht erwaehnenswert, wenn wir nicht die Sitze genau vor dem Notausgang erhalten haetten, die leider kein Fenster haben und bei denen man die Rueckenlehne nicht zurueckstellen kann… das ist mal aetzend aufrecht wie ein Stock fliegen zu muessen… >:-(

Tja und in Hue ist uns dann ein europaeisches (was auch sonst) Touristenpaerchen perfekt reingelaufen: sie etwas aelter (oder verbrauchter) und er – naja, ich wuerde sagen – noch keine 30. Beim Einchecken ging das dann los „Honey, schau mal, ist das nicht toll“ und „Honey, guck mal…“ (wobei sich das „Honey“ nach „Haaaniiii“ anhoert).
Ja, da kommt Freude auf, wenn wir den „Honeys“ demnaechst an allen Touriorten begegnen.
Wir haben beschlossen uns deshalb „Liebling“ zu nennen 😉

Viele Gruesse
shp-vn

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

© 2025 shp-reports

Thema von Anders Norén