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Mein Weg ist das Ziel

01.04.09 – Vietnam Hanoi – Bloss nicht stehen bleiben

Hallo zusammen und herzlich willkommen zu unserem Vietnam-Bericht Nr. 1,

nachdem wir nun schon seit 3 Jahren nach Suedostasien wollten und die Hoffnung beinahe aufgegeben hatten, dass das noch klappt, haben wir nun kurzfristig die Chance ergriffen und sind auf nach Vietnam & Kambodscha, um auch diesen Teil der Erde einmal kennen zu lernen.

Obwohl wir eigentlich nicht die Art von Touristen sind, die wert auf gefuehrte Reisen legen, haben wir uns dieses mal von Freunden und Bekannten ueberreden lassen, uns lieber einer Reisegruppe anzuschliessen (was auf Grund kurzfristiger Buchung zu einer „Einzelreisegruppe“ gefuehrt hat).

Und was soll ich sagen: das war eine sehr sehr weise Entscheidung!

Wir sind sowas von ueberfordert mit dieser uns gaenzlich fremden Kultur! Uns hier nun nicht nur zurechtfinden, sondern auch noch organisieren zu muessen, wuerde uns wohl an den Rand des Wahnsinns bringen.

Beginnen wir mit dem Verkehr:

Dieser besteht – jeden belesenen Weltinteressierten verwundert das nicht – hauptsaechlich aus Mopeds. Dazwischen das eine oder andere Taxi, Auto oder Bus und natuerlich auch viele Fahrraeder. Die Luft hat die Klarheit vom Ruhrpott in den 20er Jahren und das Beissen in den Lungen laesst dank der nicht vorhandenen Kats niemals nach. Selbstverstaendlich gibt es die europaeisch ueblichen Verkehrszeichen, Ampeln und Strassenmarkierungen – nur leider haelt sich daran so gut wie keiner. Steht also ein Paar am Strassenrand und versucht nicht panisch schreiend ueber die Strasse zu rennen, um den hunderten (gefuehlt tausenden) Mopeds auszuweichen, so handelt es sich ziemlich sicher um Touristen – und in diesem Falle um uns 🙂

Das erste, was wir gelernt haben, war: einfach laufen und bloss nicht stehen bleiben. Denn beobachtet man den Verkehr eine Weile, stellt man ueberraschend fest, dass das Chaos der in alle Richtungen fahrenden, abbiegenden, schneidenden und vor allem (ganz wichtig!) hupenden (!!!) Fahrzeuge einer asiatischen geregelten Gelassenheit zu folgen scheint. So heisst bspw. hupen nicht, dass sich der eine ueber den anderen aufregt und ihn darauf hinweist, dass er eben geschnitten hat und das gefaelligst nicht mehr tun soll, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach eher: Achtung, ich bin der schraeg hinter Dir fahrend und werde Dich jetzt rechts auf dem Gehsteig ueberholen, danach vorne schneiden, weil ich ja eigentlich links abbiegen wollte. Das teilt dieser dem naechsten entgegenkommenden Bus mit, bremst evtl. kurz und alles geht seiner gerechten Ordentlichkeit nach.

Ausser – und das ist das Problem – wenn unbedarfte Europaer dazwischen sind. Die sitzen dann schreiend in Autos, krallen sich in Lederbaenke fest oder rennen panisch eben ueber besagte Strasse und erzeugen so ein richtiges Chaos. Daher heisst das Motto beim Strasseueberqueren: Keine Panik! Langsam loslaufen, egal wieviel Autos und Mopeds auf einen zukommen, die innere Panik unterdruecken und laessig weiterlaufen, auf gar keinen Fall abrupt stehen bleiben oder noch schlimmer das Tempo wechseln. Dann koennen sich alle anderen auf den neuen Verkehrsteilnehmer (nicht Verkehrshindernis!) einstellen und alles geht gut.

Der Erfolg gab uns recht und so bewegen wir uns sicher durch Hanoi’s Verkehr und kommen meistens heil und nur leicht eingenaesst auf der anderen Strassenseite an 🙂

Ihr seht, uns geht’s gut und hoffentlich demnaechst noch mehr Berichte, denn das Leben hier ist einfach nur spannend!

Viele Gruesse auch von Yvi

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[googleMap name=“Hanoi, Vietnam“ width=“500″ height=“300″]Hanoi, Vietnam[/googleMap]

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