Ja, tatsaechlich. Nachdem ich gestern bereits kurz vor Carrion del los Condez mein Kilometer-Bergfest von 420 km hatte (bin ja bereits in Saint Palais gestartet), habe ich heute auch noch Zeitbergfest, denn heute bin ich 16 Tage unterwegs. Donnerwetter, wie die Zeit vergeht.
Heute war auch mein „Horror“-Trip: 18km Meseta zwischen Carrion de los Condez und Calzadilla de la Calzada, nur Ebene, heisse Sonne, kein Schatten… so zumindest nach den Aussagen der Reisefuehrer. Ich fand die Strecke aber erstaunlich unanstrengend. Gut, ich war auch dementsprechend ausgeruestet und hatte jede Menge Obst, Wasser und Kekse dabei. Aber leider war es nicht wirklich eine sehr meditative Strecke, denn neben den anderen Pilgern und dem doch tatsaechlich ein wenig nervige Nordic-Walker-Geklackere gibt es Heerscharen an Muecken! Das ist das eigentlich nervige, denn die Schwirren in Scharen direkt vor dem Gesicht, ins Gesicht, in die Nase, den Mund, Augen, Ohren, etc. Ich war eigentlich mehr mit Wedeln eines Astes, den ich mir von einem Baum abgeschnitten habe, beschaeftigt, als in mich zu gehen.
Unterwegs gab es dann auch noch eine Bar, auf die man sich laut Reisefuehrer aber nicht verlassen sollte – aber jetzt mal ehrlich, wer laesst sich denn so eine monopolistische Einnahmequelle (1,50 € fuer einen Kaffee im Plastikbecher) entgehen?
Unterwegs habe ich mich mit ein paar Koreanern unterhalten. Es sind ziemlich viele auf dem Camino, wenn man mal beruecksichtigt, wie weit Korea von Spanien weg ist. Das liegt daran, dass es seit letztem Jahr auch ein Buch von einer koreanischen Priesterin gibt, die den Weg gelaufen ist und ihre Erfahrungen darin verarbeitet hat. Also eine koreanische Hape-Version. Das erklaert natuerlich einiges!
Nun also bin ich in Ledigos in einem einfachen, aber guten 10€-Einzelzimmer und freue mich auf das Spiel heute Abend. Da bin ich ja mal gespannt, wie das in Deutschland wird (egal bei welchem Ergebnis – duerfte spannend werden) 🙂
Tiefere Weisheiten habe ich momentan leider nicht parat. Denn es ist mal wieder unglaublich heiss hier! Das bruzzelt einem das Hirn weg! Morgen habe ich nur eine kurz Etappe nach Sahagun und von dort kuerze ich nach Leon mit dem Bus ab, um mir meinen wohlverdienten Ruhetag zu goennen 🙂
Bis dahin viele Gruesse
shp-jakobsweg
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