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Mein Weg ist das Ziel

Via de la Plata – Toro

Toro??? Nun, das liegt zugegebenermassen ein wenig abseits der Via de la Plata und ist der Indikator fuer… genau: dem Abbruch meines Caminos…

13./14.06.2010 – Zamora – Tábara – Santa Croya de Tera – Zamora – Toro – Valladolid

Ausloeser war mein Versuch gestern (13.06.) die verhaeltnismaessig kurze und leichte (da flache) Strecke nach Santa Croya de Tera zu laufen. Morgens bin ich von Zamora aus noch bis Tábara mit dem Bus gefahren, bevor ich mich um kurz nach 10 Uhr (nach einem staerkenden „Cafe con Leche“) auf die Via de la Plata begeben habe. Der Weg war wirklich sehr schoen und angenehm zu laufen. Allerdings habe ich nach 16 km wieder zunehmend staerkere Schmerzen im Schienenbein bekommen und trotz laengerer Pause und Voltarenverband habe ich die letzten 7 km bis Santa Croya de Tera nur mit Muehen geschafft. Dazwischen anhalten ist leider nicht, denn da ist einfach nur Pampa, bzw. ein Dorf, in dem es nicht mal eine richtige Bar gibt.

Diese kurze Etappe war sozusagen mein Probelauf, denn die naechsten sind laenger und anstrengender, da sie diverse Steigungen beinhalten. So macht das natuerlich alles keinen Sinn und ehrlich gesagt war mein Hauptziel immer die Via de la Plata zu gehen. In Santiago de Compostela anzukommen ist eher die Pflicht, denn die Kuer! Und so habe ich auch keinen Sinn gesehen nach 5 Tagen Pause nochmal eine Woche Ruhe dran zu haengen, mit dem Bus bis zu den fuer die Pilgerurkunde benoetigten 100 km vor Santiago zu fahren und mich dann dort hinzuquaelen… denn angekommen bin ich schon mal in 2008.

Nein, tatsaechlich hat es mir schon vor ein paar Tagen enorm Leid und Weh getan, als ich grosse Teile der Via de la Plata mit dem Bus ueberspringen musste. Genau diese einsamen Strecken mit den historischen Hintergruenden und Ueberbleibseln diverser alter Kulturen ist es, was mich so an diesem wunderschoenen, aber eben auch sehr anspruchsvollen Weg gereizt hat. Daher ist das fuer mich jetzt der konsequente Schritt meine „leicht chaotische“ Wanderung abzubrechen und vielleicht irgendwann fortzusetzen (oder auch nicht – wer weiss das schon). Es gibt einfach wichtigeres im Leben!

Damit nimmt meine Route eine neue Wendung und ich steige nun doch wieder aus meinem Buspilgerloch heraus und werde Kulturreisender Wink (ein echter Aufstieg!). Und so habe ich mich heute morgen mit einem weinenden, aber auch erleichternd lachendem Auge von der Via de la Plata in Santa Croya de Tera getrennt und bin mit dem Bus zurueck nach Zamora gefahren, um mir eine neue Reiseroute zu ueberlegen.

Einer meiner Brueder (Felix) hat mir dringend nahgelegt, ich moege doch dann wenigstens in das grossartige Weingebiet um Toro fahren. Gute Idee, denn auch die Spanier finden, dass natuerlich die Weingebiete Rioja und Navarra gut und bekannt sind, das Weingebiet Toro aber eine feine und exklusive Gegend ist, die hochqualitative Weine zu einem fairen Preisleistungsverhaeltnis hervorbringt. Und so hat der sehr ruehrige Herbergsvater (dem mein Abbruch fast noch mehr leid getan hat als mir) gestern Abend noch schnell eine Busverbindung herausgeklaubt, damit ich nach Zamora zurueck komme – denn es ist eine wahre Kunst herauszubekommen, wann wo welcher Bus wohin faehrt – zumindest fuer einen Nicht-Spanier 🙂

Leider hatte ich das „Glueck“, dass am heutigen Montag in Toro alles (aber auch wirklich alles: also Touristeninfo, Sehenswuerdigkeiten, etc.) geschlossen hat – natuerlich mit Ausnahme der Geschaefte. Und so bin ich nach einem kurzen Weinabstecher und dem Genuss eines original Toro-Rotweins (mit einem Prost nach Deutschland) nach Valladolid weitergefahren, wo ich jetzt sitze, um morgen mit dem Zug nach Saragossa und von dort bis Barcelona weiterzufahren.

Viele Gruesse
shp-nun-ex-vdlp

BTW: Valladolid ist keine Stadt die einen Besuch aus meiner Sicht lohnt: Die Touristeninformation ist komplett inkompetent, die Hotesl/Hostals und Pensionen unverhaeltnismaessig teuer und so richtig viel zu sehen gibt es auch nichts. Sehr aergerlich Yell!

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