Nein, es liegt nicht daran, dass ich mich jetzt vor lauter Mediation und tiefer Innigkeit nicht mehr mit Berichten melden, sondern eher daran, dass die Infrastruktur hier auf der Via de la Plata selten Internetmoeglichkeit bietet (und wie ihr lesen koennt auch meist ohne deutschen Schriftsatz).
Aber alles in allem ist das auch gut so! Findet man beim Camino Frances (dem klassischen Hape-Camino) in der Regel alle 5 Kilometer ein Dorf mit Uebernachtungsmoeglichkeiten oder zumindest einer Bar, sind die Abstaende an der Via de la Plata deutlich laenger. Zum Teil gibt es keine Moeglichkeit eine 35km-Etappe aufzusplitten. Diese muss am Stueck gegangen werden (oder ich muss ein 3 Kilo-Zelt mitschleppen).
Erstaunlicherweise sind diese langen Distanzen prinzipiell kein Problem. Meine Beine und Muskelkater machen gut mit. Aber die Sonne in Suedspanien zu dieser Jahreszeit ist erbarmungslos – und ich habe schon bald unangenehme Erfahrung mit dieser gemacht!
So ist ab ca. 1 Uhr Nachmittags nichts mehr zu machen. Die Sonne steht im Zenit und brennt mit einer unglaublichen Kraft auf jeden, der nicht im kuehlen Schatten ist, nieder. Auch das habe ich nicht als Problem gesehen, gehe ich halt abends weiter… bloed nur, dass abends erst ab 19 Uhr ist. Und dann ist es immer noch unglaublich heiss. Also nichts zu machen und damit bleibt nur die Moeglichkeit frueh loszugehen… etwas, fuer das ich geradezu geschaffen bin… 🙁
Aber dazu in den Etappenberichten mehr. Ich versuche auch noch Bilder hochzuladen, mal sehen, wie das klappt 🙂
Schoen ist, dass die Via de la Plata sehr einsam und nur von wenigen Pilgern bevoelkert ist. Dieses Jahr werden in Santiago de Compostela ca. 200.000 Pilger erwartet, da es sich um ein heiliges Jahr handelt und dementsprechend viele unterwegs sind. Ein Grossteil ist auf dem Camino Frances unterwegs und nur ca. 3.000 bis 4.000 Pilger auf der Via de la Plata (im Jahr). Das sind so ca. 20 Pilger am Tag (wenn man mal von 200 Pilgertagen im Jahr ausgeht). Und tatsaechlich, so ist es! Ich sehe hier nur abends eine Handvoll Pilger und tagsueber so gut wie niemanden. Herrlich einsam!
Mit dem Spanisch funktioniert es uebrigens auch recht gut. Nur leider sprechen die Spanier sehr, sehr schnell. Dabei ist es egal, ob ich darum bitte doch langsamer zu sprechen oder nicht. Immerhin kann ich (meistens) aus dem Redeschwall die notwendigen Informationen heraushoeren und mir das ggf. mit einer „Ja-Nein“-Frage bestaetigen lassen 🙂
Ansonsten geht es mir den strapazioesen Umstaenden entsprechend gut und ich gruesse alle aus Suedspanien (schickt mir den Regen und die Kaelte, ich nehme sie gerne!)
shp-vdlp